WOrk-LIfe-BAlance. Stefanie hat’s so oft in den Raum geworfen, dass ich dachte, damit kann man arbeiten. Endlich ein WORT, ein nach Sinn klingendes Akronym, das auch noch einen schönen Klang hat. Woliba erinnert so ein bisserl an Kuscheltier oder an eine Wohlfühlbar.
Wenn ich von WOLIBA träume, also von dem Gemeinschaftshaus, dann träume ich von Menschen, denen ich ohne Zeitdruck begegne. Ich mag nicht mehr, mit dem Auto Distanzen überwinden, damit ich jemanden treffen kann, der mir am Herzen liegt. Und doch ist genau so mein Leben zurzeit. Jeden kann ich nur dann sehen, wenn ich größere zeitliche und räumliche Distanzen überwinde.
Ein Haus wie ein Baum, tief verwurzelt und weit verzweigt, mit Lebensräume für unterschiedliche Kulturtiere und Platz für Sonderbarkeiten; Schatten vor der Hektik soll er spenden und Kraft und Energie schenken, wenn man sich bei ihm aufhält. Wie ich im Spätsommer unter einer Hainbuche ruhte und es genoss, wie die Früchte durch den Baum rieselten, sobald eine Elster landete oder wegflog. Für mich ist das das Bild entspannten Genusses und ich wünsche mir das für die Gäste/Kunden/Suchenden in dem Haus, in dem ich mit anderen zusammen lebe.
Neulich sass ich – mal wieder auf dem langen Weg zur Arbeit – im Auto und träumte. In dem Traum hatten wir einen passend hergerichteten Raum für „Mordshunger“:
So ein bisschen wie Escaperoom funktionierte er auch und ich unterhielt mich gerade mit einer Kollegin darüber, dass Gäste alles abschrauben und versuchen, dahinter ein Rätsel zu lösen. Sie lachte und meinte: „Wir stellen ihnen keine Schraubendreher zur Verfügung. Wie sollten sie dann auf die Idee kommen, die Abdeckung abzuschrauben?“
„Multitool oder Schweizer Taschenmesser haben viel der Männer dabei in der Tasche. Gäste gucken auch in Badezimmerschränke und öffnen Türen. Sie suchen nach Geheimnissen. Und hier wollen wir das schließlich!“ Die menschliche Natur der Neugier eben. Eine Abdeckung wollte ich wegen dieser Erfahrung mit Gästen vernieten lassen.
In dem Gespräch checkten wir den Raum auf Spuren solcher Entdeckerfreude. Inventarliste. Obwohl durch die Anwesenheit einer Supportkraft von uns sicher wenig mitgenommen wird, fehlen immer wieder mal Kleinigkeiten. Schon mit den Anfängen war klar, dass die Gäste gerne Erinnerungssouvenirs von dem Abend haben und wir ihnen kleine Geschenke machten, damit sie Gläser, Tassen, Teller und Deko zurückließen.
Der Kalender war auf Wochen an den Wochenenden ausgebucht. Inzwischen setzten wir Angebote fest und warteten nicht mehr darauf, was die Kunden sich wünschten. Samstag und Sonntag boten wir zwei Termine an. Entweder ab 11 Uhr mit Krimibrunch bis max. 17 Uhr oder abends ab 18.30 Uhr bis max. 0.30 Uhr. Dazwischen brauchten wir die Zeit, alle Spuren zu beseitigen, aufzuräumen, für die nächsten Gäste das Wunschprogramm vorzubereiten, denn schließlich hatten wir unterschiedliche Programme und das Material, der Raum und die Deko war jeweils angepasst.
Ein Traum. Ein Traum? Die Bewirtung in Massen? Eigentlich nicht mein Ziel, ich will das auch nicht alles selbst supporten, nur organisieren, ausdenken, planen. Spielen kann ich es selbst ja auch nicht mehr. Begeistert sich der Zauberer für seine Tricks? Oder freut er sich nicht nur darüber, dass er die anderen begeistern kann?
So ähnlich verlaufen meine Tagträumereien immer wieder. Einmal ist es eine Truppe für Bühnenkampf, die für großes Shows trainiert und formvollendet Preise kassiert. Ein anderes Mal ist es ein Tangoabend im Hof mit Livemusik, was Publikum anzieht und mir die Möglichkeit zum Tanz lässt. Spieleabende … Workshops … Improtheatergruppe … all diese Ideen hängen wie bunten Luftballons im Garten meiner Träume.
Wo sind die Menschen, die mit mir „Woliba“ verwirklichen wollen?
Plötzlich ist es soweit. Rückenschmerzen, hochgelagerte Beine und kaum beweglich. Das ist ein guter Start. Gut, ich fliege trotzdem. Meine WetterApp sagt mir, dass ich lieber für warme Sachen sorgen sollte. Im Anfall von Sparwahn hatte ich auch noch ein vier-Mann-Zimmer gebucht. Das soll sich ja ändern lassen, prophezeie ich mir möglichst gelassen. Bis dahin dachte ich mehr an die möglichen Nachtattacken durch betrunkene Polen als an deren Geruchsentwicklung.
TAG 1: Samstag 21-10-2017
Am Flughafen begegne ich Rolf und Guido, die mit mir im gleichen Flieger nach Polen sitzen. Sie hatten Priority gebucht und können schneller durch die Bordingkontrolle. Bereits am Flughafen in Krakau sorgt Rolf dafür, dass wir zwei weitere deutsche Gäste im Taxi mitnehmen, die uns später auf einer Milonga wiederbegegnen werden. Mit dem Sammeltaxi geht es dann ins jüdische Viertel. Ein Termin ist bereits für alle Frühankommer in der ZARA-Bar gesetzt. Nachdem ich das Momotown-Hostel im Hinterhof fand, scheitert der Versuch einer Umbuchung und ich stelle fest, dass ich mit drei Männern ein Zimmer für die Nacht zu teilen habe. Der Gedanke beschäftigt mich überraschend intensiv, obwohl Scott – der Amerikaner – einen sehr freundlichen Eindruck macht. jetzt aber doch was essen. An einem Platz stehen einige Imbisswagen, dazwischen Stühle und Tische. Hatte ich nicht eine Falaffeltasche bestellt? Aber was ich esse, ist eine sehr polnische XXL-Version mit vielen Essiggurken. Sehr lecker, aber verdammt viel. Und Roy ist gar nicht da.
Dank Google finde ich mich echt schnell in dem Viertel zurecht. Ein paar Eckdaten und schon findet Googlemaps die richtige Adresse. In der ersten Bar gilt es sich zu sammeln, später werden hier die kommenden Übungsstunden stattfinden. Überraschend viele sind vorzeitig gelandet. Wiebke, Peter und Jürgen hatten bereits eine Milonga ausgekundschaftet, zu der wir nach einem ersten Bier aufbrechen. Guido und Rolf setzen sich ab und wollen erst einmal speisen gehen. Nach ausgiebiger Suche und einem ersten Eindruck der Stadt, landen wir gar nicht mehr auf einem Tanzabend sondern in den Katakomben einer Kellerbar. Lecker Bier gibt es hier und mächtiges Ambiente.
Uneingeschränkt kann ich zugeben, dass mir ein bisserl bang wegen der Nacht mit den drei fremden Männern ist. Bis auf den sympathischen Scott (62 Jahre) sind die anderen dieser und zwei weiteren Nächten stumme oder schnarchende Gesellen ohne kommunikativen Grundfertigkeiten. Ich klettere also in mein Hochbett und schlafe trotz Lärm und Gesäge ziemlich fix ein.
TAG 2: Sonntag 22-10-17
Nach einer mutigen Nacht stelle ich meinen Mut auf eine weitere Probe und besuche den Frühstücksraum. Breakfast auf Papptellern mit Plastikgeschirr. Ich trinke dann mal Tee. Ich versuche einen Toast und gebe mir eine Schale Cornflakes als Start in den Tag. Nach so viel Tapferkeit suche ich das Jüdisches Viertel bei Tag auf und wandere Richtung Marktplatz und Trompeterkirche.
Dabei geniesse ich die freie Zeit bis zur ersten Unterrichtseinheit, obwohl das Wetter verregnet ist. Vorher denke ich daran, meinen Rücken zu schonen, lege mich vorsichtshalber in das 4-Mann-Zimmer und spreche noch ein wenig mit Scott aus den USA, der mich mit dem deutschen „Jawohl, Fräulein!“ erheitern will.
Roy bucht einen Flug nach Krakau und kommt nach. Da wäre eine Umbuchung in ein Doppelzimmer von Vorteil. Ich leite alles in die Wege und tatsächlich: ab Dienstag nur noch ein Mann im Raum.
Sonntag gibt es noch kein Training, so kann ich wirklich ein paar Stunden schlafen, bis wir uns zum ersten gemeinsamen Essen in einer Bar treffen. Nach und nach tröpfeln alle ein, zwei sind noch nicht gelandet. Das Essen ist nicht das beste, es erinnert an Kneipen-Fast-Food. Ich bin ein wenig enttäuscht, dass es nicht mal ein gutes Dessert gibt – das hätte mich entschädigt. Anschließend ziehen wir noch durch die Bars, die wir in der Ecke so finden und von denen Rolf und Guido denken, dass sie für die Masse an Leuten genug Raum böten. Rolf zeigt sich als Eisbrecher, der ständig neue Leute anspricht und interessante Gespräche eröffnet. Auch in dieser Nacht klettere ich nicht früh und nicht nüchtern ins Bett – und es gilt diese Leiter nach oben zu überwinden.
TAG 3: Montag 23-10-17
Direkt ins Café, Toasts mit Ei und Marmelade am verregneten Tag zum Frühstück. Nicht rumlaufen. Schreiben. Kaffee trinken, Tee trinken und später im Zimmer ausruhen vor den Tangostunden. Was für schöne Cafés in dem jüdischen Viertel zu finden sind, was für tolle Bars. Kein Ort der Welt beherbergt mehr Cafés, Restaurants und Bars.
Dann kommen wir zum Tango zusammen. Peter macht das Aufwärmtraining mit uns, dann Piroetten drehen und an der Technik feilen. Den ersten Teil der Figur gibt es als erstes Technikübungsfeld: der Mann führt eine Moulinette. Daran feilen, feilen, feilen wir ohne zu bemerken, dass 2,5 Stunden verflogen sind – ganz ohne Pause.
Anschließend gehen Elke, Rolf, Guido und ich Essen vom Feinsten. Zwar wollten wir in das Restaurant, von dem Rolf und Guido so schwärmen, doch da bekommen wir keinen Tisch. Direkt nebenan gibt es dafür noch etwas Platz und wir essen ganz fürstlich mit einem auf den Punkt gebratenem Fleisch, leckerer Beilage und einem unglaublich leckerem Dessert.
Für die erste Milonga in Krakau machen wir uns dann alle wieder frisch und sorgen uns mit selbstkritischen Gedanken, ob wir denn wenigstens zum Tanzen kämen. Spät am Abend tanze ich dann mit einem Kursfremden – einem Ungarn.
Ein letztes Mal klettere ich – diesmal mit Fußschmerzen – in mein Hochbett.
TAG 4: Dienstag 24-10-17
Ich nehme Abschied von Scott und wechsle gleich auch das Gebäude. Roy beantworte ich dann mit Fotos alle Fragen zur Raumausstattung und kaufe sogar für gemeinsame Frühstücke ein – ich bin guter Hoffnung, das alles zu verzehren.
Anschließend fahren wir mit dem Touristenwägelchen durch das jüdische Viertel bis zum Juden-Getto der Nazizeit. Rolf hat das bereits klargemacht, als ich zur Gruppe dazustoße. Ich steige hinten auf und quatsche munter mit Elke, weil wir kaum was verstehen. Guido fragt uns anschließend ab, ob wir überhaupt etwas mitbekommen haben.
Nach den Tangostunden habe ich etwas Zeit, bis Roy eintrifft und wir Essen gehen. In dem kleinen Resstaurant, welches Rolf und Guido ausgeguckt haben, tauchen mit Abschluss unseres Desserts nach und nach immer mehr Leute unserer Tangotruppe auf. Da an dem Abend keine Milonga stattfindet, gehen wir statt dessen von Bar zu Bar.
TAG 5: Mittwoch 25-10-2017
Frisch ans Werk wechseln wir die Uferseite und begeben uns in gewachsener Runde (Rolf, Elke, Guido, Roy, Volker, Petra und ich) zum Schindler-Museum nahe dem ehemaligen Getto. Der didaktische Ansatz des Museums verfehlt durch die Gestaltung von Raum und Ton nicht die intendierte Wirkung. Mich macht all der Tod von den Soldaten und den Juden gleichermaßen betroffen, die Gewalt und vor allem das Mechanisierte daran wirken bedrückend. Mir kommen die Tränen, als ich denke, dass das nie aufhören wird, so lange Männer in führenden Positionen sind – außerhalb vom Tango natürlich. Lustig ist das keineswegs, eher traurig, dass wir nach so vielen Jahrtausenden nicht weiter sind und uns noch immer für ein Stück Land oder einen Liter Wasser oder ein Laib Brot bereit sind zu erschlagen, statt zu teilen. Daran gibt es auch nichts zu beschönigen, letztlich sind es diese Dinge – für Gott zu töten ist in der Sache selbst absurd.
Nach den Tangolektionen folgt das Essen, wonach die Milonga folgt…
Zum Tango lässt sich sagen, dass das Feilen an den kleinen technischen Details wirklich sehr gut war. Rolf und ich entspannten uns zusammen immer mehr. Vor allem als ich Roy versorgt und konzentriert sah, ging es mir auch besser. An dem Nachmittag hatte ich jedoch Probleme mich zu fangen – mir ging der Museumsbesuch doch noch recht nahe.
Essen: so billig und so lecker haben wir selten gegessen. Mehr als genug Essen war es und so lecker – die Kohlrouladen und auch das Boef Stroganof. So gut und viel. Nach so viel Essen tat Bewegung gut, deswegen gingen wir noch zur Milonga – wenigstens gucken. Ein Foto vielleicht.
Getanzt hab ich nicht, bin doch sehr angeschlagen inzwischen und schone mich für den Folgetag. Der Ort der Milonga ist jedoch besonders. Es war die Bar, in der wir schon am ersten Abend in den Katakomben gestrandet und getrunken hatten. Das Ambiente ist großartig.
TAG 6: Donnerstag 26-10-2017
Hätten wir gedacht, dass wir so müde sind? Sicher nicht, denn wir hatten ja Pläne. So haben wir es gerade mal so geschafft, pünktlich zum Ausgangspunkt des Tanzspaziergangs zu kommen. 13 Uhr, Treffpunkt „Kopf“. Ein Kaffee hat vorher noch geklappt. Hier die Route zu unserem Spaziergang: Karte zu unserem Tangospaziergang
Wir starten mit vier oder fünf Tänzen auf der „Kopf“-Seite bei den Tuchhallen. Im Hintergrund rauschten die Straßenarbeitermaschinen. Jacken in der Mitte, drumherum die Tanzfläche, Jürgens leise Musikbox lag irgendwo dazwischen. Wir ahnen die Musik mehr, als dass wir sie hören. Roy filmt.
Vor der St. Peter und Pauls Kirche halten wir uns strikt an drei Tänze – also nur eine Tanda – , auch, damit es nicht zum Ärger kommt. Für den Waveler Schlossplatz haben wir dank Perin die Erlaubnis erhalten, dort zu tanzen. Perin singt zu ihrer Guitarre, Peter teilt ein Duett mit ihr. Die Stunde ist günstig mit Sonnenlicht erhellt. Passanten bleiben stehen, manche gesellen sich zu uns und tanzen mit. Nach einem kurzen Kaffee mit einem Stück Kremowska eilen wir zur nächsten Tangoeinheit. Roy bemüht sich wiederholt sehr, alle Anweisungen von Jürgen, von Wiebke und Peter umzusetzen und übt sich im Gehen. Wir versuchen uns an dem letzten Teil unserer Figur – einen Wickelgancho. Zu gern würde ich ein Video davon zeigen, denn es sieht – bei Wiebke und Peter – sehr elegant aus, aber das Videoformat ist hier nicht zulässig.
Roy bekundet danach, dass er noch gar nicht genug hungrig sei, da er noch vom VORabend gesättigt sei. Wir haben für 19 Uhr einen Tisch reserviert. Die Gruppe ist gewachsen und zählt nun zehn Personen, als wir alle in der Bonbonierka sitzen. (Wiebke, Peter, Jürgen, Perin, Guido, Elke, Roy, Pierre und Rolf) Das Essen – so versicherten Dagmar und Carsten – lohne sich. Wir warten und warten, eine Stunde lang, bis endlich das Essen serviert wird. Roy bekundet, dass er nun doch hungrig sei. Anschließend geht’s zur – letzten – Milonga im 2. Stock. Jürgen eilt schon vorzeitig und unruhig davon, denn er will noch „mit dem Essigläppchen durch den Schritt“. Wiebke und Peter rennen ebenfalls schnell noch nach Hause, um sich umzuziehen und letztlich verfolgen Roy und ich Perin durch das vernieselte Krakau, denn sie marschiert schnellen Schrittes voran. Auf der Milonga bleibt Roy nur kurz und verschwindet, als ich auf einen Mojito warte, den ich fast selber machen will, damit es voran geht.
Aufgebaut ist die Lokalität wie eine Wohnung: die Bar in der Küche, im Essraum der Sammelplatz für alle, im Wohnraum das Tanzen, im Vorraumbereich die Toiletta. Nach und nach versammelen sich auch alle aus unserem Kurs dort, so dass wir zumindest unter uns tanzen können. An diesem Abend tanze ich dann auch mal mit Polen. Ein Erfolg, so denke ich – doch unsere Kursleute können mehr.
TAG 7: Freitag 27-10-2017
Eigentlich wollen Roy und ich blau machen. Ja, so richtig faul sein. So viel Bewegung trotz Rückenschmerzen. Und dann noch so abwechslungsreich. Jetzt ist eine Pause dran – eigentlich. Vor allem Tango hat heute eine halbe Stunde Verlängerung bekommen. Als wir aber nachrechnen, dass wir sonst für das Mittelalter-Marktplatz-Museum unter Tage keine Zeit mehr hätten, da nehmen wir es, wie es sein muss und stiegen in die Bahn. Mich hat nachhaltig am meisten die Geschwindigkeit, mit der dieses Museum erschaffen wurde, beeindruckt. 2005 begannen die Ausgrabungen vor den Tuchhallen im großen Stil. Dann haben sie alles ausgewertet und pädagogisch-didaktisch so aufbereitet, wie die Dokumentation es heute zeigt. Das ging sehr schnell. Am Schluss noch nen Kaffee und ein Croissant und dann ist es schon wieder Zeit, zum Unterricht zu kommen.
Heute ab 15 Uhr wird alles wiederholt. Danach tanzen wir einen Durchgang mit jedem ähnlich der Berliner Runde, auch Roy muss durch alle Damenhände. Kleine Stärkung mit Torte und Kaffee zwischendrin. Und dann ist plötzlich und auch erfreulicherweise 18 Uhr. Die letzte Runde bedurfte viel Konzentration, denn so 10 Tänzen hintereinander immer eine neue Führung ist anstrengend.
Anschließend durchgeschwitzt und hungrig geht es zum Abschlussessen in das jüdisches Restaurant HAMSA für alle, einmal die Straße kreuzen. Logistisch hinterher die Rechnung für jeden wohlgefällig zu trennen, ist eine Meisterleistung von Elke im Team mit Roy, denn in Polen geht ja alles auf eine Rechnung. Anschließend ohne Milonga finden wir uns in einer Rockerbar wieder, in der Karaokeabend ist und ein Irish Pub sein will. Anfangs singt Perin mit ihrer Giutarre, zwischendurch von Peter begleitet, später machen sich auch andere schöne Stimmen auf und singen bunt gemischt ein lustiges Repertoire. Wir haben alle viel Spaß daran, singen feuchtfröhlich mit. Eine runde Sache, solch eine schöne Woche zu beenden. Manche nämlich fliegen bereits Samstag zurück.
TAG 8: Samstag 28-10-2017
Wieder kaum Kraft für ein frühes Aufstehen. Also dann nur im Camelot-Café zum Frühstück, bevor wir zum Treffpunkt um 14.30 Uhr für die Fahrt zur Salzmine eilen. Die letzten sind wir nicht, doch Perin verpasst dann leider den Ausflug gänzlich. Die Salzmine hält zunächste einmal freundliches Treppenabsteigen für uns bereit, der Rückweg erfolgt zu aller Erleichterung mit dem Aufzug.
Ein Ausflug, der sich lohnt, auch wenn die Gruppenleiterin viel zu leise sprach, so sind manche Dinge auch ohne Worte beeindruckend, wie diese Abendmahlkopie von Da Vinci aus Salz.
Zurück bin ich schon wieder müde, hungrig und will keinen langen Abend. Also gehen wir zusammen mit Elke und Rolf Essen. Jeder schlägt die erste Wahl der anderen aus und so platzieren wir uns in ein Restaurant mit Livemusik im Wohnzimmerstil.
Und obwohl ich müde bin, kann ich das ein Vivaldi-KOnzert in der St. Peter und Pauls Kirche dennoch als schönen Abschluss nicht ausschlagen. Wir beeilen uns und kommen doch zu spät. Dadurch erhalten wir einen Nachlass von 20%. Wir setzen uns leise in die Kirche dazu und lauschen der Musik, in der mir dünkt, auch Bach und Mozart zu entdecken.
TAG 9: Sonntag 29-10-2017
Wecker um vier – Regen. Schlüssel abgeben – zum Taxi eilen – Flughafen – Regen – letzten Mücken äh Sloti an den Taxifahrer abtreten und einchecken. Am Flufghafen fliegen wir mit Wiebke, Peter, Jürgen, Rolf und Guido zurück. Guido sieht nicht so gut aus, übersteht zu meiner Überraschung den Flug. Dann trennen wir uns.