Wenn dem Menschen nichts mehr bleibt, so sucht er einen Sinn in Würde. Ein alter Freund erzählte mir, dass Menschen in den ausweglosesten und absurdesten Situationen für sich ihre Würde bewahren wollen. Das will ich gar nicht vertiefen und auch diesem Artikel nicht mehr Tiefe geben, als er verdient, denn es geht doch eigentlich um das Einfachste der Welt: Toiletten.
Hier die erste Toilette, die ich in Mexico am Flughafen besuchte. Nein, die ist nicht ungewöhnlich spartanisch, sie ist üblich spartanisch. So sehen nahezu alle öffentlichen Toiletten aus. Mann äh also Frau bügbeugt sich über die mit Wasser gefüllte Schüssel, was zu „Rückspritzen“ und zu starken Oberschenkeln führt. Sitzen ist nahezu unmöglich, denn sie sind viel zu tief – Sauberkeit ist natürlich auch der Grund. Einziger Vorteil: Die Spülung lässt sich mit dem Fuß auslösen, so dass man nicht überflüssig viel Berührung mit dem Hebel hat; im Bild rechts zu erkennen. Schwierig sind diese Toiletten, wenn man mehr als Wasser lassen muss. Tja, schwierig.
In Amerika werden sie „restroom“ genannt. Dass wir als Deutsche amüsiert sind, weil wir natürlich unsere menschlichen Reste der Verdauung an diesem Ort hinterlassen, muss der Amerikany nicht verstehen, aber für ihn ist es ebenso selten ein Raum zum Ausruhen und Rasten wie unsere Toiletten für uns. Je öfter ich darüber nachdenke, um so mehr spiegelt sich Wertschätzung und Respekt darin, wie die Toiletten gestaltet sind. Lasst uns beginnen, das mal näher zu untersuchen. Für mich die angenehmste Toilette auf meiner Reise in der USA fand ich bei unserem Gastgeber in Las Vegas, denn sie verfügte über eine regulierbare Popodusche, die optisch ansprechendste war diese Toilette in Brooklyn in einem kleinen veganen Café.
Nicht jedes Bad ist so schön eingerichtet wie dieses hier aus dem A-Hotel in Straßburg, dürfte es aber, damit ich mich als Gast wohlfühle. Es zaubert sogleich ein Lächeln auf meine Lippen. Wie auch damals bei meiner Nilkreuzfahrt, als aus meiner Kleidung Schnecken gelegt wurden oder die Handtücher einen Schwan bildeten. Ich verlange ähnliches sicher nicht für meine Lehrertoiletten, aber ein bisschen davon wäre schön; 10 Prozent vielleicht.
Wenn ich allerdings an öffentliche Toiletten denke, dann denke ich bei größeren Veranstaltungen und größeren Gebäudekomplexen immer an Schlangen von Frauen vor dem Tor der Erleichterung, obwohl Kabine an Kabine zum Entlasten angeboten werden. Frauen, die ihre kurze Pause vor und in den WCs verbringen und nicht immer, um sich noch einmal schnell nach zu schminken. Kommt man in den Raum der Begierde, dann steht Kabine an Kabine, manchmal mit zu niedrigen Schüsseln, manchmal mit zu schmalen Kammern. Papier am Boden, beschmutzte Schüssel, vielleicht mit Blut verschmiert. Häufig in Amerika gab es kleine Überzieher für die Sitzfläche, die anschließend natürlich entsorgt werden muss. Müll produzieren sie mindestens doppelt so viel wie hier in Deutschland. Mir würde eine funktionierende Sprühdose mit Desinfektionsmittel genügen. Manchmal gibt es das. Corona sei dank, hängen diese Desinfektionsmittel nun häufiger bei den Spülbecken, so dass man sich das zu seinem Kloschüsselchen mitnehmen kann (auf einem Blatt Toilettenpapier). Diese kasernenartige Anordnung der Kammern sorgt wenig für eine angenehme Situation, praktikabel ist sie allemal. Die schöneren Toilettenanlagen bieten einen breiten Spülbeckenbereich, der hübsch dekoriert ist, warmes Wasser zur Wahl stellt und wo Hygieneartikel für die Frauen angeboten werden. Dafür würde ich auch gern dann mal einen Euro Trinkgeld zurücklassen.
Für die Männer: als Hygieneartikel bezeichne ich hier nicht Puder oder Deo, sondern Tampons, Slipeinlagen, Binden, Taschentücher. Das ist sehr hilfreich, weil wir Frauen manchmal von unserer Blutung überrascht werden und nichts dabei haben, um uns zu versorgen. Nichts ist so peinlich wie eine Durchblutung von Unterwäsche und Wäsche.
Die teilöffentlichen Toiletten – mein Arbeitgeber und die Klos
Viele öffentliche Toiletten allerdings sind zum Fürchten, es gehört häufig eine Nasenklammer sowie die Überwindung des Ekelgefühls zu einem Besuch dazu. Da wir Frauen nicht in der Lage sind, uns irgendwo hinzustellen und die Welt wie mit einem Gartenschlauch zu befeuchten, suchte ich mir manchmal lieber ein Stückchen Wald oder ein Gebüsch, um mich zu erleichtern. Ich lass hier mal freundlich außer acht, dass es für die Männer diese lecker Stehpissuare in der Stadt gern in der Nähe der Bahnhöfe existieren. Frauen, die wirklich aufgrund der anatomischen Gegebenheiten häufiger pinkeln müssen, einen angemessenen Platz für ihren Rest selten finden können. Dem Problem hat Rebekka Endler ein eigenes Kapitel in „Patriarchart der Dinge“ gewidmet, sehr lesenswert.
Toilette der Schule
Ist die Toilette meines Arbeitgebers öffentlich? Publikumsverkehr macht sie zumindest öffentlicher, doch wie eine öffentliche Toilette in der Stadt kann sie nicht betrachtet werden. Mein Arbeitgeber ist der geizigste überhaupt, denn er setzt die hochqualifizierten Lehrkräfte für jede Tätigkeit ein, statt ausgebildete Fachkräfte zusätzlich einzustellen, so dass sich Lehrkräfte kaum noch auf das konzentrieren können, was ihr eigentlicher Job ist. Betrachten wir die Toiletten, dann zeigen sie wenig Einsatzbereitschaft, für die Notdurft gut zu sorgen. Die Toiletten der Schülerschaft sind abstoßend: es fehlt an Toilettenpapier und es stinkt fürchterlich.
Waschbecken des Lehrerklos
Die Toiletten der Lehrerschaft sind kaum besser: aus einem Abfluss im Boden stinkt es modrig, faulig nach schlechten Eiern und anderem Unrat. Immer liegt ein widerlicher Geruch in der Luft. Die Toiletten sind schlecht mit Licht ausgestattet, auf jeden Fall ohne Hygieneartikel, vielleicht mal mit Papiertüchern, das Toilettenpapier hart, Seife ist ein Hop-on-Hop-off-Artikel. Die Schüsseln haben mal einen Sprung, sind fleckig und Wasser läuft bei einer unaufhörlich. Insgesamt bekommt diese Toilette eine schlechte Wertung. Unabhängig davon laufe ich für die Toilette durch das ganze Gebäude. Unsere Schule ist in A, B, C, G-Gebäude eingeteilt und schon ganz zu Beginn meiner Tätigkeit dachte ich, dass man besser Rollschuhe trägt, um die Wege in fünf Minuten zu schaffen. Allein im Verwaltungsgebäude (zwischen A und C) findet sich eine Gemeinschaftsdamentoilette von 5 Kabinen für ca. 60 Kolleginnen, im G-Gebäude gibt es dann ein weiteres Damenklo für eine Person nutzbar. Diese wird von Kolleginnen genutzt, die im G-Trakt unterrichten, da dieser etwas weiter weg ist. Sporthallen sind auch bestückt. Gut also, wenn man Sport unterrichtet. Ein älterer Kollege beschwerte sich bei mir, dass für die Männer noch weniger Kloschüsseln eingeplant worden waren und er manchmal ganz schön laufen muss, damit er noch rechtzeitig zur Toilette kommt.
Aber ist es nicht übertrieben, an der Schüssel der Notdurft die Wertschätzung für einen Beruf auszumachen? Ich zumindest mache die Wertschätzung meines Geldes als Gast daran fest, denn ob ich ein Restaurant wieder besuchen werde, hängt auch mit dem stillen Örtchen zusammen. Wenn ich an diesem Ort für einen Moment Frieden finden kann, nicht zehn Zentimeter über der Schüssel meine Muskeln anspannen muss, weil mein Berührungsekel zu groß ist, nicht nach Toilettenpapier umsonst Ausschau halte, die Luft nicht anhalten muss oder keine Platzangst bekomme, dann bin ich viel viel entspannter, wenn ich die Toilette verlasse.
In dem Rahmen: Wie oft verkneife ich mir lange den Besuch des WCs, weil ich Aufsicht habe, weil ich schnell in die andere Klasse muss, weil ich in einer Klasse stehe und weil ich dann irgendwie immer gebraucht werde. Gerade wegen der Regelblutungszeit ist das manchmal eine starke Herausforderung, denn mit dem Gefühl des Durchblutens vor der Klasse zu stehen, ist äußerst unangenehm.
Positive Beispiele
Ja, es gibt auch die WCs, die mir ein gutes Gefühl machen. Im La Boca zum Beispiel, wo zwar die Kabinen nicht so hübsch sind, aber das durch all den Rest wett gemacht wird: Wasserhahn von der Decke, Lichtspiel, Hygieneartikel, alter Sessel.
Damenklo der Hausbrauerei Feierling
Oder dieses Fundstück: das entdeckte ich auf dem Damenklo der Hausbrauerei Feierling in Freiburg; diese Kneipe an sich ist schon ein Kundenmagnet, aber ein Sofa auf der Toilette war für mich neu.
Ich denke auch an Toiletten mit dem Schick einer alten Fabrikhalle. Im Widance in Herne beispielsweise findet sich ein kleiner Puppenwagen aus alten Tagen auf dem Damenklo, in dem die Toilettenpapierrollen gelagert sind, ein Bild von lachenden Kindern an der Wand, eine Zeichnung eines Tangotanzpaares im Regal. Natürlich Hygieneartikel vorhanden und Handtücher, echte Handtücher, und für alle Ängstlinge auch noch Papiertücher.
Ich bilde mir zwar ein, dass ein Handtuch wenig schmutzig werden kann, durch das ABTROCKNEN von Nicht-Schwerarbeiter-Händen, die gerade mit Seife gewaschen worden waren, aber sicher irre ich mich da fürchterlich. Die „German Angst“ macht vermutlich Bakterien resistenter gegen Seife und Desinfektionsmittel. Zwar hab ich mal irgendwo gehört, dass in geringer Dosis Bakterienkontakt sinnvoll ist, damit die Immunabwehr auch Arbeit hat und sich nicht durch Allergien ihre Macht nicht gegen den eigenen Organismus richtet, aber das war schließlich vor Corona. Was mir wirklich richtig dolle Angst macht: Es gibt einen Ausdruck für „Überängstlichkeit“, die sich auf eine Volksgruppe bezieht, deren Teil ich bin, ebenso wie von der arrogantesten Tierart auf diesem Planeten, die für das größte Pflanzen- und Tiersterben verantwortlich ist, seit Meteoriten auf die Erde fallen. Ach Mist. Und dann bin ich auch noch Teil von einem Beruf, der ebenfalls für den größten Schaden in der Entwicklung des Lebens eines Menschen sorgen kann. Und nur das letzte kann ich ändern. Sicher aber nicht, dass die Toiletten angenehme Ort des Ausruhens werden.
Aber eine Frage habe ich nach alledem noch: Hochgeklappt oder geschlossen? Gibt es für den Klodeckel ein Gesetz, ein Knigge, eine einheitliche Verhaltensregel?
“Im Alltag brauche ich nützliche Informationen für die Orientierung in der Welt.“ Richard D. Precht in seinem Vortrag “Wissen schaffen durch Wissenschaft“ an der Universität Luzern
Nicht nur im Alltag, sondern besonders auf Reisen muss ich mich wie anderen auch an einem neuen, fremden Ort orientieren. Das klingt so banal, dass ich an dieser Stelle den Reisebericht damit beenden könnte, dass diese Orientierung eine Selbsterfahrung ist, die ein jedes Traveltier für sich erleben muss und wird.
Im Gespräch mit den zwei deutschen Pärchen
Ein deutsches Pärchen in Mexiko erzählte mir, dass sie an jedem Ort nur drei bis fünf Tage blieben, bis sie dann weiterziehen, damit sie Südamerika in einem halben Jahr zu bereisen schafften. 3 – 5 Tage! Was für ein Stress in Dauerschleife: 1 – 2 Tage braucht es für eine grobe Orientierung, einen Tag, um zu wissen, was man dadurch alles verpasst oder was man nur anreißen kann und dann einen Tag (wenn man den noch hat), um sich auf das nächste Ziel vorzubereiten: Koffer packen, Tickets für die Weiterreise besorgen, Anschlüsse und Unterkunft organisieren, Essen. Allein, was es Zeit in Anspruch nimmt, diese Dinge vorzubereiten. Manchmal ist nur das Besorgen und Zubereiten von Essen immens aufwendig. Dann kommen die Sehenswürdigkeiten, die Must-Sees dazu. Das habe ich bei der Europatour schon abgelehnt, dass wir nur und nur in Bewegung sind, weil man eben nirgends wirklich ankommt. Aus dem Grunde habe ich Prag diese vielen Wochen wirklich genossen. Vermutlich ist das die Motivation von einigen Menschen, wiederholt an dieselben Orte zu fahren.
Die Frage hab ich mir natürlich nicht zum ersten Mal gestellt, also die Fragen nach der Sinnhaftigkeit des Berichts und die der Orientierung. Doch hier in Amerika merke ich, drängt sich mir die Orientierungsfrage überdeutlich auf, ebenso wie die Nützlichkeitsfrage dieses Berichts.
Öffentliche Verkehrsmittel und erste Wege
Kein Memory oder die Vorbereitung eines Kartentricks: Das sind von allen Städten die Karten für den Nahverkehr: die Bunte = Mexico City; Metrokarte = New York, Clipper = San Franzisco; tap = Los Angeles; Transit Pass = Las Vegas
Auch, wenn es böse Zungen nicht glauben könnten, ich lese Reiseführer oder besser Reisebegleiter, doch stehe ich dann am Flughafen ratlos und suche den Weg in die Stadt, weil ich mich trotz Informationen nicht wirklich auskenne.
Der San-Franzisco-Reiseführer meinte: eine Clipper-Karte besorgen. Weiter hieß es, dass es in SanFran zwei Verkehrssysteme gäbe: MUNI (Stadtverkehr) und BART (Fernverkehr); BART kann man nicht als 3-Tages-Ticket mitgebucht werden, muss aber für die Fahrt in die Stadt genutzt werden (stimmt nicht, der Bus braucht nur ewig länger). MUNI fährt hier nicht. Wo aber geht es zu den Zügen? Wo kaufe ich diese Clipperkarte (in USA muss alles gekauft und drei Mal gezahlt werden)? Ja, ich habe das gefunden, nach zwei Fehlversuchen trotz vorheriger Erklärung. Das Verstehen eines Reiseberichts ist auch sehr davon abhängig, mit welchen eigenen Erfahrungen man so zu tun hatte. Manchmal klappt das nur im Nachhinein.
Diese Oldies fahren auf den Schienen in San Franzisco herum – Die F-Linie ist die Museumsbahn
Hat man einen Weg bereits zwei oder drei Mal gemacht, dann kennt man sich aus und denkt sich, dass es doch sehr einfach war. Aber diese Hürde und dieses Gefühl von Verlorenheit, bis es denn klappt!
Orientierung nach Zeitplan
Auf der Kayaktour bin ich von den New Yorkerinnen gefragt worden, was wir denn in New York machen wollen. Ich erklärte, dass ich einen Reiseführer hätte, aber noch keinen Schimmer, was drin stünde, denn damit beschäftige ich mich erst im Flieger, sonst bin ich nicht mehr hier, sondern schon in New York. Durch all die Termine und Vorbuchungen (hatte ich sonst nicht auf Reisen) bin ich sowieso schon oft an mehreren Orten zugleich.
Als Beispiel sei erwähnt, dass ich mehrere Menschen vor der Reise in Deutschland befragte, was sie in Kalifornien machen würden. Tatsächlich erklärten mir mehrere Menschen, dass San Franzisco um so vieles interessanter sei als Los Angeles und dass ich mich langweilen würde, wenn ich zwei Wochen in L.A. und Umgebung bliebe. Weil mir die Orientierung fehlte, habe ich gedacht, dass ich dann splitte, eine Zeitlang hier, eine Zeitlang da, denn nach L.A. wollte ich auf jeden Fall. Heute kann ich sagen, dass ich mir San Franzisko hätte schenken können. Interessant ja, aber eine Reise unter diesen Umständen eigentlich nicht wert. L.A. hingegen kam zu kurz, obwohl ich dort sechs Tage am Stück war. Für ein zweites Mal (egal wohin in Amerika) hätte ich eine Orientierung.
Easy Peacy – WLAN, Internet und alles mobil
Könnte man so sagen. Ja. Mexico funktionierte relativ gut, weil wir eine mobile Datenkarte eingesetzt hatte. Das haben wir in Amerika auch versucht. Lucy hatte es mit zwei SIM-Karten, beide funktionierten auch nicht bei mir.
Alte Fähigkeiten musste ich erst wieder aktivieren, mich auf sein Gedächtnis, auf Straßenschilder, und Ortsangaben verlassen. Und dann zwischendurch der Datenhunger, keine Worte nachschlagen können, nicht mal eben googlen, wo man noch hingehen könnte, kein Ticket mal fix online buchen. Gleichzeitig verlängerte sich der WLAN-Aufenthalt in Cafés und Zuhause, wenn man gerade im Chat war.
Bulle in New York
Aber nach einigen Wochen kann ich sagen, vertraute ich wieder auf räumliche Zusammenhänge, hatte ihm Kopf ein grobes Orientierungsnetz von New York, nutze eine Karte und näherte mich wieder wie früher durch optische Besonderheiten der Umgebung. Verschüttete Fähigkeiten, nicht verlernte. Welch ein Glück.
Erste Impressionen drücken sich ins Gedächtnis
Auf meine Nase als Mittel der Orientierung ist Verlaß, denn ein Ort stellt sich auch olfaktorisch vor, nicht nur optisch. San Franzisko stinkt an jeder Ecke widerlich nach Urin, nach Fäkalien, Abfällen. L.A. ist nicht überall besser, aber es gibt Ecken, da zeigen die Menschen nicht gegen alles ihre Abneigung durch Dreck und Fäkalien.
Pioneertown, Joshua Tree Nationalpark, Walfahrt
Zugegeben, auch L.A.‘s erste Duftmarke war von Urin geschwängert. Auf unserem Fussmarsch durch den Flowerdistrikt änderte sich das.
Nach sechs Tagen wussten wir, dass wir hier hätten länger bleiben wollen, dass wir von hier aus mehr von der Natur hätten sehen wollen. Insgesamt waren wir nicht fertig mit dieser Stadt. In dem Punkt waren wir uns einig. Und Lucy teilte diese Meinung, obwohl San Franzisco mehr ihrem Klima entspricht – nicht so heiß.
Las Vegas: Gran Canyon und Natur, Cirque du soleil mit der Aufführung Ká, Vegas Strip
Las Vegas: Lobby des Bellagio
Anti-Hitze Sprühflasche
Las Vegas; wir treten aus dem schön klimatisierten Flughafengebäude und werden heiß angefönt. Es fühlte sich an, wie in der Sauna. Und ich bin aus San Francisco viel zu warm angezogen für diese Begegnung. Öffentliche Verkehrsmittel geben wir dann an der Busstation auf und nehmen unser erstes Taxi Vegas. Die Hitze ist unerträglich. Ich bin stets mit meiner Sprühflasche bewaffnet.
New York: Glade, Skyline vom Hudson River, der Ochse aus „Duell der Magier“, Skyline Meerseite, Ausstellung in “New York Public Library
New York hingegen überrascht besonders. Die erste Geruchsprobe war ein angenehmer Duft aus der Mischung von warmen Speisen und Blumen. Untergebracht in Manhatten Uptown brauchen wir mal wieder für jede Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ca. eine Stunde.
Haus in Manhatten Queens, Unabhängigkeitserklärung in der Public Library, U-Bahn
Kleine Wege werden zu groß
Lombardstreet von oben – so gibt zumindest der Ausblick eine schöne Perspektive
Was Amerika insgesamt schwierig macht – insgesamt ist gut, kenn ja nichts davon: Es fehlen schöne Innenstädte oder Stadtkerne, die das Flanieren und Verweilen ermöglichen. Ja, es gibt Spots, die von Interesse sind, aber eben dann auch gleich völlig überlaufen und touristisch. In diesem Land sind die Menschen noch autofixierter als ein Baby auf das Saugen. Ohne Auto ist man hier auch verloren. Als Beispiel: Als wir in SanFran in der so gerühmten Lombardstreet waren, dachten Lucy und ich: Was? Das war es jetzt? Bei uns würde sowas nicht mal in einem Reiseführer Erwähnung finden, geschweige denn als “legendäre Schnörkelstraße“ beschrieben, die “kaum“ steiler geht, “und schöner auch nicht“ (Zitat Marco Polo). Sie ist wirklich uninteressant, langweilig und unbesonders (anders als das Wort “unbesonders“). Ich denke an die Kanäle von Colmar, wenn da jeder Blumenkorb, jeder Kanal, jede Straße so besungen worden wäre, dann müsste man Wälzer füllen, oder Straßburg oder Prag oder Krakau oder London oder Bangkok. Was gibt es für herrliche Städte überall auf der Welt!
Und wieder den Fehler gemacht, zu glauben, dass da mehr sein muss. Der verwöhnte deutsche Geist, denn bei uns ist immer mehr drin, als draufsteht. Die Highlights werden beworben, nicht das “Überhaupt“. Hier ist das Bisschen aufgehübscht im Designerkleid. Aber Bilder machen es so gut:
Wenn ich aber – zurück zum Beispiel – nur mal kurz mit dem Auto rüberdüse (brauche vielleicht vom Hotel knapp 20 Minuten, was hier sehr kurz ist, gemessen an den üblichen Dimensionen), dann kann ich lächeln, Fotos machen und bin raus aus der Nummer. Gut, vielleicht noch ein Giftshop suchen, um ein Erinnerungsstück mitzunehmen und irgendwo Tip hinzulegen. In diesem Fall gab es das mal nicht, muss ich der Ehre halber erwähnen. Vielleicht fehlt es an schönen größeren Versammlungsorten, weswegen dann diese Touristenspots stattdessen überbordend mit Menschen angehäuft sind. Hoffentlich gelingt uns das Innenstadtsterben zu erlösen, indem wir endlich den Kern des Stadtlebens verstehen lernen und uns in Europa nicht weiter dezentrieren.
Verkehrsmittel Nummer EINS in der USA
Apropos Auto: Mein erstes und eigens gemietete Mietauto hatte ich in L.A., nachdem wir einige Tage mit Bus und Bahn zugebracht hatten. Das hatte auch ganz gut geklappt, aber natürlich macht ein Auto unabhängiger. Schon, da es uns all unsere Belongings trägt. Die Zeiten für die meisten Strecken waren jedoch genauso lang wegen des hohen Verkehrsaufkommens. Wir hatten ein kleines Auto gebucht, weil ich meinem Geld nicht so böse bin. Und als ich das am Flughafen abholen wollte (ich dachte an sowas: rein, abholen, raus), hatte ich nicht mit einer Wartezeit von einer Stunde für die Papiere gerechnet. Der Mensch am Schalter fragte mich, ob ich vielleicht das Auto nicht doch upgraden wollte. Weil ich nicht verstand und dachte, er habe diese Größe nicht, sagte ich – meinen Geld wirklich nicht böse -, dass ich auch ein kleineres Auto nähme. Er guckte mich mit tellergroßen Augen an (die besser zu seinem gesamten Umfang passten) und fragte wirklich entsetzt: “Noch kleiner? Wie kann man ein so kleines Auto wollen!“ Wir erklärten was von Benzin und Parklücken, aber er zeigte sein Unverständnis. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich für mein Ego nichts brauche, um es aufzupolieren, schon gar kein dickes Auto, aber ich ließ es.
Autos? Und nur Opas gehen mit kleinen Mädchen spazieren
Als ich hinter dem Steuer saß, Automatic, da war mir mulmig. Ich wusste nicht, wie das geht. Da all die Amerikanys wirklich freundliche Menschen sind, frug ich den erst Besten, der am Auto stand, ob er mir die Schaltung nochmals schnell erklären könne. Dann die Straßenführung, alles ein wenig anders als in Europa. Ich hatte gedacht, dass ich durch die Europatour einen Vorteil hätte. Nein, funktioniert alles ein bisschen anders. Aber wirklich ENTSPANNTER. Ich entspannte mich mit und merkte, es ging ganz gut. Keinen Schaden verursacht, lange Strecken auf dem Freeway gemeistert und sogar einen Nationalpark gefunden. Auch hier allerdings eine gute Zeit der Orientierung habe ich gebraucht. Nicht vielleicht so viel, aber immerhin hat mich das sehr unruhig gemacht. Die letzte Hürde hieß tanken, das klappte dann aber auch ganz gut, weil uns wieder ein junger Amerikaner zeigte, was wir nehmen und wie wir den Zapfhahn fixieren können.
Darstellung der Preise und das Tip
Zum Lifestyle gehört es hier auch, viel Geld auszugeben für Luft. Heute habe ich eine Pizza (normale Größe) für 31 Dollar gekauft. Lucy und ich habe sie geteilt. Hätten wir in Deutschland auch, aber hätten nicht einmal die Hälfte dafür bezahlt – außer in einem sehr sehr noblen italienischen Imbiss. Ausgewiesen war die Pizza mit 25,99 $. Mein Tip fällt hier eher spärlich aus und ist doch viel zu üppig. Nein, alle Preise sind ohne Tax und Service und da kommt dann noch bitte der Tip drauf. Ob die Rechnung stimmt? Ich kann darauf nur vertrauen. Und Tip muss ich ständig korrigieren, denn hier wird nach Prozenten gerechnet. Lustig ist, dass man bei jedem Kauf ein Gerät hingehalten bekommt, auf dem man antippen kann, ob man 25, 20, 15 oder 12% Tip geben möchte, dann gibt es noch eine Taste, wo ich den Geldwert selbst bestimmen darf – nicht in Prozent. Ich denke mir, wenn ich hier schon die normalen Preise als ungerechtfertigt ansehe, dazu dann die Tax kommt, mit der ich jedes Mal noch höher im Preis strudele, dann mag ich an Tip gar nicht mehr denken. Das kommt mir aufgesetzt und lächerlich vor. Aber das sich auch noch ein Taxifahrer beschwert, dass er so wenig Tip bekommt, ist mir noch nie passiert in Deutschland. In Deutschland kommt vom Gast der Tip als Danke, hier verlangt die Servicekraft das Trinkgeld. Wieso ist das so normal? Ich weiß, dass die Gastro davon lebt. Aber ist das fair? In Deutschland hab ich nie darüber nachgedacht, weil ich da das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht so unverhältnismäßig finde, um unwillig Trinkgeld zu geben, aber auch dort habe ich noch nie 15 % aus der Tasche gelassen. Was ich für mich mitnehme: Eine größere Wertschätzung unserer Qualität und unserer Gründlichkeit in den kleinen Dingen. Ich werde eher darüber nachdenken, in meinem Land großzügiger auch im Lob zu sein.
Das wichtigste Kulturgut – Essen
Oh, das Essen. Die erste Orientierung ist oft, was man in der Fremde essen kann. Was kann man hier essen? Manchmal denke ich, ich verhungere lieber, als das zu essen, was mir angeboten wird. Fast Food ist es all zu oft. Mir vergeht selbst dann die Freude an den möglichen Nahrungsmitteln, wenn ich mich den Preisen zuwende. Meine Erwartungen springen dann in die Höhe und das Ergebnis kann diese kaum erfüllen. Ich liebe es, hier und da kleine Fingerfoods zu probieren. In Mexiko die Waffeln oder das Obst. Hier hingegen verbrenne ich mir eher die Finger, bevor ich irgendeinen Cake ausprobiere. Wir essen zwei Mal am Tag maximal und dann möglichst sättigend für lange Zeit. Wir sehen zu, dass wir irgendwoher Wasser mitnehmen können, wenn es denn mal kostenlos ist und sparen uns jedes Abweichen von der Wasserregel. Ein Bier habe ich hier getrunken, bei Alex ein Eistee, ein Smoothie in Chinatown, dafür hab ich dann eine Mahlzeit ausgelassen. Kuchen, Süßigkeiten, etwas Abseitiges? Nö. Ich träume vom Backen und vom Kochen, von schönen großen Küchen. Ich frage mich, wann ich endlich wieder einkaufen darf, ohne in Tränen auszubrechen, weil ich für eine Banane 1,50 € zahlen soll (ja, richtig gesehen, eine einzelne Banane). Aber immerhin, eine Banane stillt den Zuckerbedarf und macht satt. Schokolade? Für fünf oder sechs Dollar kaufe ich doch keine Tafel Schokolade. Ja, was Essen anbelangt, bin ich oder sind wir auf Entzug. Für den Kick haben wir ein Glas Schokiaufstrich und Erdnüsse gekauft, die uns über den Tag helfen können. So hätte ich das trotz allem auch nicht erwartet. Aber Verzicht erhöht ja den späteren Genuss.
Der letzte Ort für die Reste – Toiletten
Schönste Toilette im Urlaubzumindest sauber
Qualität misst sich in der Gastro nicht zuletzt auch an den angebotenen Toiletten. Hier werden sie passend Restraum genannt – natürlich verballhorne ich das, aber so ist es fast überall (außer bei den Studios und der wirklich gehobenen Gastronomie oder vieler Orts in Vegas) eher eine Katastrophe, die stille Örtlichkeit aufzusuchen. Dass in kleineren Restaurants oder im Schnellimbiss sich Männer und Frauen ein WC teilen, ist in Thailand auch kein Problem gewesen. Nein, oft wirkt alles alt, abgegriffen, kaputt und dreckig. Qualität gibt es hier, durchaus, aber sie ist sehr sehr teuer und auf jeden Fall keine Selbstverständlichkeit.
Im Kontrast – die Amerikanys
Alldem stehen die Menschen in diesem Land gegenüber. Wenige natürlich, die wir etwas näher kennenlernen durften. Die Menschen sind begeisterte Smalltalker. Auf dem ersten Blick offen und interessiert. Doch das ist nur flüchtig. Alles kann, nichts muss. Mit meinem Akzent falle ich sofort mit dem ersten Laut so stark auf, dass ich als erstes immer nach meiner Herkunft gefragt werde – ich verstehe, dass das irgendwann nervt, auch wenn es hier ein Qualitätssiegel ist, aus Deutschland zu kommen. Dann gibt es einige routinierte Fragen und schon geht man wieder auseinander. Eine davon ist, was ich von dem Land halte, eine Standardfrage wie die, wie es mir geht. Ich frage dann oft, ob die Antwort ehrlich ausfallen soll. Dann spreche ich von meinen Beobachtungen, wie zum Beispiel, dass ich (mit grauen Haaren und Falten im Gesicht) meinen Personalausweis zeigen muss, um eine Flasche Wein zu kaufen, dass es keine Innenstädte gibt, dass alles so überteuert ist, dass zu viele Menschen offensichtlich eigentlich hier nicht leben können, dass es zu offensichtlich zweite und dritte Klasse in dem Land gibt – sogar auf der Autobahn, dass ich die Fastfoodkultur nicht teile, etc. Und sie sagen, dass sie sich genauso eine andere Politik und eine andere Sozialstruktur wünschen, aber eben Geld die Politik bestimmt. Das Gespräch endet und ich glaube, dann denken sie auch nicht weiter darüber nach. Doch die Amerikanys sind unendlich hilfsbereit. Die amüsanteste Geschichte erlebten wir in Las Vegas, als wir vom Schauer durchweicht wurden und ein kalter Wind uns frieren ließ. Wir suchten im Windschatten Schutz bei einem kleinen Mäuerchen. Ein Mann fand das sehr amüsant, rettete uns und brachte uns die zwei Blocks um die Ecke zu unserer Gastwohnung. Fünf Minuten für ihn, 15 Minuten für uns zu Fuss. Anders aber ebenfalls unendlich hilfsbereit und nett war eine Frau, die mich in SanFran an der Bahnstation aufgelesen und zu meinem Hotel begleitet hatte, weil sie sich sorgen machte, dass ich nicht gut untergekommen sein könnte. Dazwischen all die freundlichen Nachfragen, ob man Hilfe bräuche oder ob es einem wirklich gut ginge. Nein, freundlich sind die Amerikanys sehr. Nicht zu vergessen die zwei Männer, die uns zum Essen bei sich eingeladen haben, nur, weil ich sie bei einer Tour in Mexiko kennengelernt hatte.
Trotzdem diese menschenfeindliche Politik – Obdachlosigkeit
Auf den Straßen von San Franzisco, von Los Angeles leben ganz viele Menschen ohne Obdach. Umständlich erklärte ich Alex und Joan (unseren Gastgebern), dass ich sie in vier Gruppen einteilen würde – zumindest in drei:
Jene, die vagabundieren. Sie haben Reisegebäck dabei, sehen verwahrlost aus, aber sind gut gelaunt. Ein Hund begleitet sie oft.
Jene, die sich aufgegeben haben, überall schlafen, sich einnässen, gefährlich verwahrlost sind und im Müll leben.
Jene, die ein Zelt als Behausung haben und sich damit irgendwie absichern können.
Jene, die gemeinsam in einer Zeltsiedlung leben, mit Planen ganze Siedlungen gebaut haben und wie kleine Gemeinschaften zusammenleben, sogar zumindest über Strom verfügen.
Die letzten zwei Gruppen sind nicht so sehr verschieden, doch gleichzeitig wirkt die dritte Gruppe wie Einzelkämpfer. Die letzte Gruppe erinnert ich an die Menschen in Casablanca, die auf der Müllhalde lebten und sogar Satellitenfernseh hatten. Die erste Gruppe sind jene Menschen, die überall nur liegen, sich nicht bewegen, Fußnägel von 15 cm aufweisen und insgesamt sehr krank und mitgenommen aussehen, der verkrustete Dreck hängt an ihnen. Wenn ich sie sehe, denke ich oft, dass ich wohl nicht genug Mitleid habe, dass wir alle über zu wenig Mitgefühl verfügen. Wie können Menschen so leben müssen? Und das in einem der reichsten Länder, dessen Bewohnys so stolz darauf sind, hier sein zu dürfen? Mich selbst macht all das Elend ratlos und ich frage mich, was für ein Mensch ich bin, wenn ich an all dem möglichst weitläufig vorbeigehe. Nebenher ist meine aktuelle Reiselektüre – es sollte eine andere sein – Harari “Homo Deus“, so dass sich diese Frage, was der Mensch eigentlich für ein Tier ist, der sich erhebt über all das andere Leben, hiermit neu bewertet werden muss. Zugegeben: ich müsste eigentlich den Trafikanten lesen und bekomm mich nicht dazu, diese furchtbar langweilige Lektüre zu lesen – meine armen Schülys.
Nach der ersten Orientierung
Einige Dinge würde ich anders machen, wenn ich ein zweites Mal nach Amerika flöge. Wenn! Es ist nicht so, dass alles furchtbar ist, manches sogar reizvoll, doch wenn ich die Wahl hätte, ein neues Areal zu betreten, würde ich das eher tun. Mir ist Amerika insgesamt zu teuer. Die Preis-Leistungs-Schere zu weit aufgerissen und das mit einer Arroganz, die sich kaum in Worte fassen lässt. Lustig daran ist, dass mir die Menschen hier selbst nicht arrogant vorkommen. Aber wie sollen die meisten von ihnen auch wissen, dass das, was sie für gut oder wertig halten, längst nicht dem Möglichen entspricht?
Von Gewalt hab ich hier bislang sehr wenig erlebt – wie schon in Mexiko nicht. Ich suche den Konflikt aber auch nicht gerade. Was wir hier allerdings haben – exotische Menschen. Viele mit wirklichen Problemen, die psychische Betreuung bräuchten. Verrückte, Sonderlinge, welche, die mit sich selbst sprechen. Jeder kann hier nicht nur so sein, wie er will, er muss es vielleicht auch. Das führt natürlich nicht zu echter Toleranz – was ein Traum wäre – sondern eher zu großer Ignoranz, zu einer Selbstverständlichkeit, nach dem Befinden zu fragen, ohne ein Interesse daran zu haben. Smalltalk eben.
Was nehme ich mit: hilfsbereiter zu sein, mich weniger gleichgültig zu zeigen (was nicht heißt, dass ich gleichgültig war), weniger gestresst reagieren – falls ich das kann. Was ich hierlasse: Vielleicht das Vorurteil, dass die Amerikanys diese Politik verdienen. Obwohl – sie könnten sich auch beginnen zu organisieren. 🙂