Zwei Filmstudios in Los Angels – erst Warner Brothers dann Universal Studios. Wir vergeben einen Preis

Nicht enttäuscht haben mich diese Besuche, gar nicht enttäuscht. Am liebsten hätte ich mich als Volunteer verdingt, hätt mich versteckt und dann so getan, als ob ich zur Stammcrew gehöre.

Am Dienstag (19 – 07 – 22) schlagen wir überpünktlich um 11.30 Uhr mit Kaffeebechern von Whole-Food bei Warner Brothers auf. Draußen heiß, drinnen angenehm kühl. Alle sind gut drauf. Sicherheitscheck. Der Sicherheitsmensch will in meinen Rucksack gucken. Leer. Er lacht. Ich sag, ist ein Gas drin, ist gar nicht leer. Er lacht noch mehr. Alle eben gut drauf. Nach all der Kontrolle von Pass, Ticket, Blase und Tasche geht es als erstes ins Kino. Erst noch einen kleinen Werbetrailer von 7 bis 10 Minuten, dann geht es los. Guide Daniel pickt uns auf. Wir sitzen ganz vorne. Alles sehr persönlich, sehr klein und übersichtlich bei direkter Ansprache.

Dazu im Vergleich am Mittwoch (20 – 07 – 22) gab es keine vereinbarte Arrivaltime, statt dessen ging ab 9 Uhr der ganze Park an den Start. So früh schaffen wir es nicht, wir sind um 11 Uhr am Eingang – behauptet das erste Foto von dort. Orientierungslos stolpern wir der Masse hinterher, völlig von den bunten Shops mit all den Filmbezügen vereinnahmt. Hier die Simpsons, da winkt Hogsmeade und daneben die Minions. Was machen wir zuerst? Wo sind die Touren? Also eine Studiotour. Nach ca. 25 Minuten sitzen wir in einem dieser großen Studiowagen. Unser Guide Sam zwei Wagons vor uns. Wir sehen ihn nur per Videoschalte und hören ihn natürlich über Mikrophon. Alles ein bisschen größer, unpersönlicher, aber mehr auf Show und Unterhaltung aus. Wir werden vom Guide zum Klatschen animiert und dafür unterhält er uns gut.

Machen wir doch einen Vergleich – aber bitte nicht Abschnittsweise, obwohl das tatsächlich ginge. Vielleicht – wenn mich zuhause die Langeweile überkommt – baue ich eine tabellarische Übersicht. Mit dem Apple-tablet ist mir das zu umständlich.

Warner-Brother-Tour: Rundfahrt, Museum und Filmfanbefriedigung

Hennesy-Street – erster Stopp

Hennesy-Street

Diese von Dale Hennesy für den Film Annie von 1984 umgestaltete New Yorker Mietskasernenreihe verfügt über vierstöckige Fassaden, Gassen, Feuerleitern und große Schaufenster. In der Hennesy Street fanden so unterschiedliche Fernsehsendungen wie Entourage, Friends, Sex and the City statt; und verfügt über Spiderman, Rent und drei Filme aus dem Batman-Franchise. Wie jede Hollywood-Produktion kann diese Straße so gekleidet werden, dass sie fast jede gewünschte Ära nachbildet.

Warner Brother Studio

Die Übersetzung ist nicht ganz lupenrein, denn eine Straße verfügt ja nichts. Daniel erklärte uns, dass mit dem Namen der Straße Dale Hennesys Werk gewürdigt werden sollte. Die einzelnen Häuser seien jeweils für unterschiedliche Filme genutzt worden, so zum Beispiel eines für “Die Maske“, das daneben dann für “Erin Brockovich“, der Straßenzug für “Batman“.

Nicht hinter allen Türen doch hinter einigen befinden sich leere Räume, in denen sogar die Decken fehlen, damit man Szenen drehen kann, in denen auch die Straße eine Rolle spielt, zum Beispiel bei drinnen – draußen Szenen, wenn jemand durch die Scheibe geworfen wird oder mit dem Auto in ein Gebäude fährt.

In einem der Räume.
Vor einem möglichen Lokal

Was es da alles beim Dreh zu bedenken gibt, bis ins letzte Detail: Die Fensterscheiben werden nicht geputzt, damit sie beim Dreh nicht reflektieren. Der Boden ist aus weichem Material, damit er nicht zu viel Geräusch produziert. Und dank der vielen Fans, die sich auf Fehlersuche begeben, passen alle höllisch bei der Requisite und all dem Gedöns auf.

Auf der weiteren Fahrt sehen wir eine typische Vorstadt, die für mehrere Filme und Serien genutzt wird, wir sehen eine Kulisse, die New York in Auszügen wiedergeben soll. Das europäische Ausland oder die Vergangenheit lässt sich durch geeignete Zusatzdekoration arrangieren. Auch ein Dschungel bietet das Gelände eigens für Filmproduktionen wie Jurassic Parc.

Mit dem kleinen Wägelchen fährt Daniel nicht sehr schnell, doch aber zügig sogar durch die Halle, in der größere Teile der Kulisse gebaut werden. Er zeigt uns einen kleinen Film zu dem Kostümlager, weist mit dem Finger in die Richtung und wir fahren weiter über das Gelände. Dann betreten wir eine Studiohalle, in der aktuell keine Innenszene gedreht wurde – aussen brennt kein rotes Lämpchen. Hier dürfen keine Fotos gemacht werden, sonst würde Daniel gefeuert. Szenerie für “all american“ ist aufgebaut. Alles Technische wie Wasser-laufen oder Kühlschrank, Herd, etc. kommt in der Postproduction in den Film, hier gibt es nur diese tote Kulisse. Vorhänge wie aus Linoleum zusammengefaltet hängen vor den Fake-Fenstern, so dass man Wetter und “Draußen“ imitieren kann. Im Innenraum ist alles mit Folien abgedeckt, damit es nicht verstaubt. An jedes Detail wird gedacht (siehe oben Fangemeinde).

Museumslauf mit erstem Giftshop — es folgte am Ende der Reise noch ein zweiter

Unser Guide verlässt uns und behauptet, dass wir seine Lieblingsgruppe gewesen seien – natürlich. Dafür stehen wir vor dem ersten Museum, welches sozusagen das ein wenig erfahrbar macht, was wir gerade nur gehört haben.

Was braucht es sonst für einen guten Film?

Und genau so ist auch dieser Bereich aufgebaut: Manuskript, Aufbau des Films in Akte, Figurenensemble, Storyboard, Kostüme, Nachbearbeitung durch Nachvertonung als Beispiel. Da durften wir auch mal einen Text synchronsprechen. Ich versuchte mich an einen Auszug aus Matrix I, sprach Morpheus, als er Neo die blaue oder die rote Pille anbot. Es klang albern und falsch, mein Englisch war auch nicht so gut, um den Text flüssig nach dem ersten Lesen sprechen zu können. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass auch ein Synchronsprechy mehr Zeit hat, sich mit dem Text auseinanderzusetzen und üben darf; außerdem kann ich besser in meiner Muttersprache synchronisieren. Vermutlich setzt man auch immer direkt Muttersprachlys ein.

Auch dazu gehören neben dem Erstellen der Kulisse und dem Sammeln der Requisite die Entwicklung und Herstellung von Kostümen. Und dazu war es allerhand ausgestellt. Hier nur eine kleine Auswahl.

Der Harry-Potter-Distrikt – Filmfanbefriedigung

Ach, und dann wie ein Kind fühlen und die Szenen nachstellen können, die wir aus den Potter-Büchern und -Filmen kennen. Fotos machen, Sachen zum Bewegen bringen und Szenen nachstellen. In uns sprudelte ein Leuchtfeuer der Begeisterung von Szene zu Szene. Damit ihr das mit uns teilen könnt, hier noch eine Bilderflut.

Wir haben uns in die Harry-Potter-Welt und in diverse andere Geschichten aus der Film- und Serienwelt ordentlich hineingefühlt. Anschließend wurden wir in ein Shuttle gesetzt, um zum Haupteingang und Hauptgiftshop gefahren zu werden. Nicht alles spiegelt die Auswahl an Fotos wider, aber ihr erhaltet einen Eindruck:

Universal-Studio-Park: Studiotour als ein mögliches Highlight unter vielen?

Fokus Film? Nein, ganz sicher liegt der Fokus beim Entertainment mit Bezug zum Film, zum Theater und zum Showbusiness. Der Anspruch ist, dass für alle was dabei ist und dass es Spaß macht. Der Unterhaltungswert siegt – ebenso wie die Lust am Dollar. Wissen über das ein oder andere ist zwar ganz nett mit eingebracht, aber geht in all dem Geklimper etwas unter. Man muss es schon suchen. Doch ändert das erstmal nichts daran, dass auch dieser Park seinen Besuch wert war.

Studiotour – wir machten sie zwei Mal mit

Je Wagon 6 Reihen à 6 oder 7 Reihen – insgesamt vier Wagons (meine ich).

Im Detail sieht es so aus, dass die Fahrt begann und wir wie bei WB durch den Park fuhren, um uns die Straßenkulissen für verschiedene Szenarien anzusehen. (Siehe Bildbeschreibungen). Im Prinzip eine ähnliche Vorgehensweise: Straßenzüge für verschiedene Szenarien, nur sind diese Häuser hinten wirklich leer und dienen vor allem der Außenszenerie wie zum Beispiel “Back to the future“ mit der Rathausuhr.

Alles wie gehabt: Der Guide erzählte viele kleine Details und war sehr amüsant. Wir stoppten die Tour nicht, um etwas genauer zu betrachten. Andererseits: wir hatten 3-D-Brillen. Es lag ja auf der Hand, dass wir Szenen zu sehen bekamen. Nicht aber wie erwartet: Wir fuhren in präparierte Studios und in vorbereitete Außenszenen, dabei wurde unser Adrenalin mehr oder weniger stark gekitzelt. Im Einzelnen durchliefen wir folgende Stationen:

Als erstes ein geschlossenes Studio: King Kong meets T-Rex und unser kleines unschuldiges Shuttle mittendrin. Zu stressig, irgendwelche Aufnahmen zu machen, denn wir wurden von T-Rex und von King Kong angegriffen, unser Shuttle wurde in die Tiefe gerissen und wir mussten mitansehen, wie T-Rex einen Wagon mit Insassen zerpflückte. Gott sei dank kümmerte sich King Kong um T-Rex und rettete uns, bevor er sich auf die Brust trommelte. 4D all in, runde Leinwand. Obwohl ich mir sagte, dass ich wirklich stehe, hab ich mich am Haltegriff festgeklammert. Unglaublich gut gemachte Show. Als wir uns alle etwas gefasst hatten, zeigte uns der Guide über den Monitor eingespielt die Konzeptionierung dieser kurzen Show.

Jurassic Park Kulisse durchfuhren wir ebenfalls. Aus dem Gebüsch kamen dann kleine Dinos und spritzten uns nass. Selbst beim zweiten Mal habe ich mich erschreckt. Und ich habe sie wieder nicht fotografieren können. Aber den Bruder.

Ein Teil der Kulisse des Films “Jurassic Park“
Die gesamte Szene stand in wenigen Augenblicken unter Wasser.

Im Western erlebten wir, wie der Regen animiert und dann ein riesiges Unwetter inszeniert wird. Wir aber blieben trocken. Danach ging es durch die Westernszenerie.

Das zweite Studio zeigte, wie ein U-Bahn-Schacht einbricht und wir als kleines Touristenshuttle davon betroffen sein könnte. Das wurde nicht als 4D inszeniert, sondern mit echten Wrackteilen. Beim ersten Mal war das so schockierend; beim zweiten Mal war ich vorbereitet und konnte mir genauer ansehen, wie die Kulisse aufgebaut war. Auf einer Rampe die gesamte Raumlänge erfassend kippte aus einer zweiten Etage, also sozusagen die Decke des Schachtes, herunter, auf der ein LKW installiert war, der sich um einen Pfeiler wickelte. Eines von drei sehr kurz aufeinanderfolgenden Ereignisse. Natürlich fuhr die U-Bahn in den LKW, es brannte, Leitungen knisterten und es folgte ein Wassereinbruch. Das alles geschah sehr schnell hintereinander, so dass man ständig mit neuen Informationen beschäftigt war.

Mit dem weißen Hai hatten wir es dann zu tun, hier ein Showeinlage, wie sie in den ersten Filmen gedreht wurde. Das war – weil wir auch viel Schlimmeres und Beängstigenderes gewohnt sind – viel einfacher zu erklären und zu durchschauen. Gleichzeitig eben nicht im Studio sondern im Freien, wirkte alles viel weniger bedrohlich. Immer wieder beeindruckend, wie heiß offenes Feuer werden kann.

Gelände des Drehorts für den “weißen Hai“
Schauspieler mit Messer

Hotel Bates war die nächste Station. Vor allem die Höhenverhältnisse wurden uns hier veranschaulicht, mit denen Hitchcock arbeitete. Sie waren zu vernachlässigen, aber bevor ich ein Foto machen konnte, rollten wir vorbei. Ein Schauspieler stellte hier Norman Bates mit dem Messer nach.

Hitchcocks Bungalow

Apropos Hitchcock und andere ruhmreiche Regisseure und Darsteller: Sie haben auf dem Gelände feste Unterkünfte in Form von Bungalows, dort wohnen sie für die Zeit des Drehs. Auch Hitchcock hatte einen, der heute noch erhalten ist. Wenn man diesen besichtigen kann, dann nur die wirklichen VIP‘s, von denen wir einige kleine Grüppchen gesehen haben. Diese begehen dann auch das Studio und werden nicht nur durchgefahren.

Dann sahen wir die sehr große Spielberg-Installation für seinen Krieg der Welten mit Tom Cruise in der Hauptrolle, wo noch einiges rauchte und zischte. Der aufgebrochene Leib einer Maschine und zerstörte andere Großteile machen selbst ohne Film den Ort sehr eindrucksvoll.

Das dritte Studio war dann wiederum eine 4D-Show, diesmal eine heiße Actionjagdszene. Rundum ging es heiß her. Und obwohl ich auch diesmal sagte, dass das nur Show ist, erschreckte ich mich, hielt mich fest und duckte mich, damit mich die umherfliegenden Kugeln nicht treffen. Holla ist das realistisch. Beim zweiten Mal erlebte ich gerade dieses Studio noch viel aufregender. Fotos waren da überhaupt nicht möglich.

Ach ich weiß gar nicht, wo erzähl ich von dem Fuhrpark und bring dazu die Fotos unter? Da gab es nämlich so viele viele Autos, alles war dabei, ordentlich aufgereiht. (Füge zuhause mehr ein, mich macht dat Tablet allmählich wahnsinnig.)

Das Geklimper – Hogsmeade und Hogwarts

Schon während der Orientierungsphase haben wir Hogsmeade ausgemacht. Holzhäuschen mit Schneedecken und der thronenden Burg, die die Schule Hogwarts darstellt, in Hintergrund. Das Geklimper zeigt an allen Stellen die Liebe zum Detail und man kann fühlen, wie Fantasie zur Realität wird, wenn man einen (45 Dollar-Zauberstab) bei Olivander kauft und dieser scheinbar funktioniert. An passenden Stellen in Hogsmeade konnte man durch “wutschen und wedeln“ etwas auslösen, wie zum Beispiel ein Leuchten, ein Aufklappen von einem Buch oder das Rappeln einer Tür. Allerdings bedurfte es etwas Übung – wir haben das nur beobachtet.

Lucy wollte die Howartsfahrt mit machen. Ich wußte nicht, worauf ich mich einlasse – in dreifacher Hinsicht: 1. was für eine Fahrt; 2. die Wartezeit; 3. die Versüßung der Wartezeit. Im Schritttempo gondelten – kann man sagen – wir zuerst durch einen kleinen Park, in dem der gecrashte Ford Anglia aus “Harry Potter und der Stein der Weisen“, dann durch das Schloss. An den Wänden hingen Bilder, deren Figuren sprachen und sich bewegten oder wir sahen im Flur eine kleine Animation von Harry, Ron und Hermine, wie sie eine Szene im Schloss spielten. Ich hätte gedacht, das ist es. Wirklich. Es war gut gemacht und deckte jeden Schauplatz der Filme ab (dunkle Künste, Zaubertränke, Flure, Dumbledores Büro, Kräutergarten, etc.), mir war es nur zu träge, zu langsam. Als ich gewahr wurde, dass es ein Fahrgeschäft sein sollte, standen wir bereits für 40 Minuten im Schleichtempo an. Insgesamt brauchten wir wohl 70 oder 80 Minuten. Was war drin? Eine Mischung aus 4D-Erleben und Horrorachterbahn. Die zweite Runde dauerte nur halb so lang an Wartezeit.

Als es dunkel wurde, konnten die Zauberstabspitzen zum Leuchten gebracht werden. Bevor um 21 Uhr der Bereich für Zuschauys geschlossen wurde, erfreute eine Videoinstallation auf der Howartsburg projiziert das Publikum. Die vier Häuser (Gryfindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw) wurden geehrte und dargestellt, die Show endete mit einem kleinen Feuerwerk.

An kleinen Wagen und natürlich im “drei Besen“ konnte man Butterbier bestellen, eine Art Apfelcidre mit einer Vanillecreme darauf; trinkbar, aber zu süß. Konsequent heulte die maulende Myrthe auf der Toilette und auch die Süßigkeiten entsprangen der Zaubererwelt. Verließ man das Tor von Hogsmeade, dann betrat man wieder den Rest des Vergnügungsparks.

Das Gelände und der Park

Französisches Dorf

So ein bisschen kann man noch nachvollziehen, wie dieser Park nach und nach gewachsenen ist. Es gibt das französische Dorf, dann was für die Kleinsten mit dem Funpark (viel Wasser und zum Austoben).

Die Simpsons bilden eine anschließende Gruppe, wo ebenfalls alles aufeinander abgestimmt war; hierzu gibt es aber keinen eigenen Eingang und es ist noch nicht so ausgefeilt wie bei dem Harry-Potter-Bereich. Ein weiterer Schwerpunkt bildet Waterworld (für die Wasserbahn) und für das Thema “Wasser“ – das konnten wir uns leider nicht ansehen. Thematisch begegnen uns dann noch Shrek und all die animierten Figuren sowie die Monster von Jurassicpark. In Planung und Bau ist eine Mariokart-Achterbahn.

Im Prinzip gab es vier Schwerpunkte in dem Park:

  1. Die Studiotour mit einem längeren Shuttlebus;
  2. Shows rund um den Film wie “Filmanimals“, Spezialeffekts, Waterworld und eine vierte
  3. Fahrgeschäfte
  4. Fangeschäfte, Futter und Kulisse

Wir haben die Spezialeffekte-Show gesehen, die sehr amerikanisch aber wirklich witzig aufgezogen war. Auch hier: Die Wartezeit wurde mit Wußten Sie – Fragen rund um Hintergrundinfos versüßt. Diese Show begann mit den Grundlagen und war im Prinzip wie eine Zauberschau aufgebaut. Uns wurde gezeigt, wie Sounds nachträglich erzeugt werden. Stuntmen prügelten sich und ein Mann wurde für 17 Sekunden in Flammen gesetzt, nachdem er sehr dick mit einer Paste vor dem Feuer geschützt wurde. Beeindruckende Show auf jeden Fall, doch die Erklärungen waren eher rudimentär. Es ging um die Unterhaltung. Ein Zauberer verrät auch seine Tricks nicht – aber wenn, dann eben inszeniert.

Obwohl wir gar nicht so lange bleiben wollten, waren wir schließlich fast bist zum Toreschluß da. Wir ließen uns von der Beleuchtung am Abend verzaubern und wanderten so allmählich mit der Masse aus dem Park.

Tschüss Universal-Studio-Park

Das Rennen macht …

Lucy und ich haben die Frage natürlich diskutiert und es gibt eine Menge, was für das eine und eine andere Menge, was für das andere spricht. Beide Studios sind interessant und lohnen einen Besuch, doch das Entertainment steht beim Universal-Studio deutlich im Vordergrund. Wer Vergnügen sucht, wird das auf jeden Fall finden.

Abkühlung für die überhitzten Gäste

Massen rennen diesem Studio die offenen Tore ein, so dass man für jedes Fahrgeschäft, für die Shows und für die Touren Geduld mitbringen muss. Als Toping oben auf dann die Express- oder VIP-Kartenträgys, die sich leisten können, eine Sonderbehandlung zu haben. Um es in Zahlen umzusetzen: meine reguläre Eintrittskarte von 125 $ hätte sich verdoppelt. Als dreist hab ich es erlebt, dass wir bei der ersten Hogwartsfahrt als Normalzahly eine halbe Stunde eine Warteschleife durch einen Park gemacht haben, den die VIPs nicht machen mussten. Also eine Vorwarteschleife. Zwar ist der Service ausgesprochen hoch für alle Gäste (Sauberkeit der Toiletten, Kühlungsmöglichkeiten, Darstellung, Servicekräfte), aber man selbst versinkt in der Masse.

Anders bei WB. In kleinen Gruppen fährt man mit seinem Vehikel durch die Anlage. Der Guide hat jeden Gast persönlich in Blick und beantwortet alle Fragen, sofern sie kommen. Alles ist super aufeinander abgestimmt. Die Ansprache ist persönlicher und der Schwerpunkt der Tour liegt auf einer entspannten Form des Informieren, was man alles bei der Erschaffung eines Films berücksichtigen muss. Es hat mehr von einem gutaufbereiteten Erlebnismuseum als von einem Vergnügungspark.

Eine der unzähligen Möglichkeiten, sich mit Figur / Charakter XY zu fotografieren: Hier natürlich Doc Emmet Brown

Im Universalstudio verliert sich der Anlass der Anlage insgesamt in all der Unterhaltung und wird von all dem Gerausche fast vernachlässigt. Überall geht es um Essen und lange Schlangen vor irgendwelchen Attraktionen. Ähnlich wie Las Vegas fordert jede Kleinigkeit blinkend und lärmend Aufmerksamkeit. In den Schlangen haben wir natürlich auch Smalltalk gehalten, was die Amis lieben. Viele von ihnen kommen wegen der Fahrgeschäfte, den Lieblingstoons oder Lieblingsfiguren aus Filmen und Serien und wegen den Shows (vielleicht auch noch). Die Studiotour steht ganz unten in der Liste (trotz auch dort langen Warteschlangen).

Beide Besuche haben sich dennoch gelohnt. Lucy zieht allerdings WB vor, weil es ruhiger war, weil es weniger Menschen waren. U-Studiopark ist unglaublich voll, mehr als unsere Vergnügungsparks – und das mag schon was heißen. Ich konnte auch viel mitnehmen aus der Art und Weise, wie Universal-Studios Entertainment betreiben. Letztlich war es sein Geld durchaus wert – wenn man das an den üblichen Kosten hier in Amerika misst. Gleichzeitig frustriert es sehr, dass man B-Kunde ist, weil man nur ein Zweite-Klasse-Ticket gekauft hat. Und das schmälert den Genuss. Von den angebotenen Fahrgeschäften haben wir letztlich nur das Hogwarts genutzt, weil wir so lange anstehen mussten, gleiches gilt für die Shows und auch für die “Theaterstücke“ – die ebenfalls eigentlich animierte 4D-Filme waren. Gut gemacht, aber eben dennoch Movies. Ein Plus ist die App, die man sich runterladen kann und die die Wartezeiten, die Zeiten für die Shows und Touren anzeigt, plus ein Lageplan. Aber schon an dieser App wird deutlich: Futtern und Business stehen im Vordergrund.

Allerdings ist das auch – soviel muss hier der Fairness halber gesagt werden – eine Ami-Strategie, denn bei WB gab es zwei wirklich ausgedehnte Giftshops, bevor man WB endgültig verlassen musste. Wer ohne rausging – wie wir – der war so standfest, wie jemand, der sich keinen Teppich in Marokko aufschwatzen lässt. Darin aber bin ich inzwischen trainiert, dank Ägypten, Thailand, Marokko, Mexiko … So schnell lass ich mir nicht unnötigen Tand aufschwatzen, der in den Ecken verschimmelt.